Anzeichen und Symptome - Erklärungen zu seltenen Erkrankungen

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ICD-10 Code

  • J45.909

Atemnot? Lass uns über Asthma sprechen

Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, bei der sich die Atemwege in der Lunge entzünden und verengen. Das kann zu Atembeschwerden führen, die von leicht bis lebensbedrohlich reichen können. Asthma kann zwar in jedem Alter auftreten, beginnt aber häufig schon in der Kindheit und erfordert eine lebenslange Behandlung.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Asthma, den Zusammenhang mit seltenen Erkrankungen wie EGPA (eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis) sowie auf langfristige Behandlungsstrategien bei Asthma.

Was ist Asthma bronchiale?

Asthma ist eine Erkrankung, bei der sich die Atemwege verengen und anschwellen und vermehrt Schleim produzieren. Dies führt zu Husten, Keuchen, Engegefühl in der Brust und Atemnot. Für manche Menschen ist Asthma nur eine leichte Beeinträchtigung, für andere kann es den Alltag erheblich einschränken und in schweren Fällen zu ernsthaften Anfällen führen.

Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC)leidet etwa jede 13. Person in den USA an Asthma [1]. Es gehört zu den häufigsten Gründen für Schul- und Arbeitsausfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen.

Die genaue Ursache von Asthma ist noch nicht vollständig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass eine Kombination aus Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung eine Rolle spielt. Zu den häufigsten Asthma-Auslösern gehören:

  • Allergene wie Pollen, Schimmelpilze, Tierhaare und Hausstaubmilben 
  • Luftschadstoffe und Reizstoffe wie Rauch oder chemische Dämpfe 
  • Atemwegsinfektionen 
  • Körperliche Anstrengung, insbesondere bei kaltem Wetter (anstrengungsinduziertes Asthma) 
  • Kalte Luft 
  • Stress und starke Emotionen 
  • Bestimmte Medikamente, etwa Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Betablocker 

Menschen mit einer familiären Vorbelastung durch Asthma oder Allergien haben ein erhöhtes Risiko, selbst daran zu erkranken.

Weltweite Asthma Statistiken

Asthma stellt ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem dar. Laut der Global Initiative for Asthma (GINA):

  • In den Vereinigten Staaten leben derzeit rund 25 Millionen Menschen mit Asthma [2]. 
  • In Europa wird geschätzt, dass mehr als 30 Millionen Erwachsene und Kinder betroffen sind – mit einer Prävalenz von 5 bis 10 Prozent, je nach Land [3]. 
  • In Lateinamerika melden Länder wie Brasilien, Mexiko und Argentinien bei Kindern Prävalenzraten zwischen 10 und 20 Prozent, was häufig auf städtische Luftverschmutzung und unzureichenden Zugang zu kontinuierlicher Gesundheitsversorgung zurückgeführt wird [4].

Asthma erkennen – typische Symptome

Die Symptome von Asthma können von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Zu den häufigsten Beschwerden zählen:

  • Atemnot 
  • Engegefühl oder Schmerzen in der Brust 
  • Keuchen beim Ausatmen 
  • Husten, insbesondere nachts, früh morgens oder bei körperlicher Anstrengung 

Manche Betroffene haben nur gelegentlich Beschwerden, während andere nahezu täglich Symptome verspüren. Schwere Asthmaanfälle stellen einen medizinischen Notfall dar und erfordern sofortige Behandlung.

Asthma und EGPA (Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis)

Asthma ist mehr als nur eine häufige Atemwegserkrankung. In seltenen Fällen kann es ein frühes Anzeichen für eine eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) sein – eine seltene Erkrankung, bei der kleine bis mittelgroße Blutgefäße entzündet werden (Vaskulitis).

Laut Groh et al. (2015) beginnt EGPA fast immer mit Asthma, insbesondere bei Erwachsenen mit spät einsetzendem oder therapieresistentem Verlauf [5]. Im Zusammenhang mit EGPA handelt es sich dabei typischerweise um eine nicht-allergische, eosinophile Form von Asthma. Das bedeutet, dass keine klassischen Allergene als Auslöser vorliegen und stattdessen erhöhte Werte einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen – den Eosinophilen – zu beobachten sind.

Das NIH Genetic and Rare Diseases Information Center (GARD) weist darauf hin, dass die Erkrankung im weiteren Verlauf zu systemischen Entzündungen, Organschäden und weiteren Symptomen führen kann. Dazu zählen unter anderem Nasennebenhöhlenentzündungen, Nasenpolypen, Hautausschläge und Nervenschädigungen wie Neuropathien [6].

Den Zusammenhang zwischen Asthma und EGPA zu erkennen, ist besonders wichtig, wenn das Asthma trotz gängiger Therapien schwer kontrollierbar ist oder mit erhöhten Eosinophilenwerten einhergeht. Das Risiko für EGPA steigt bei Patientinnen und Patienten, deren Asthma selbst unter hochdosierter inhalativer Medikation oder dem Einsatz von Biologika kaum beherrschbar ist.
In vielen Fällen geht der EGPA eine mehrjährige Phase mit schwerem oder spät einsetzendem Asthma voraus. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können den Krankheitsverlauf deutlich verbessern.

Behandlungsoptionen bei chronischem Asthma

Asthma ist nicht heilbar, kann jedoch mit Medikamenten und Anpassungen im Lebensstil wirksam behandelt werden. Behandlungsoptionen für allgemeines Asthma laut Mayo Clinic sind:

1. Medikamente

  • Langzeit-Kontrollmedikamente: Dazu gehören inhalative Kortikosteroide (z. B. Fluticason, Budesonid), Leukotrien-Modifikatoren und langwirksame Beta-Agonisten (LABAs).

     

  • Schnell wirksame (Notfall-)Medikamente: Kurz wirksame Beta-Agonisten (SABAs) wie Albuterol werden eingesetzt, um Symptome bei einem Asthmaanfall rasch zu lindern. 
  • Biologika: Bei schwerem Asthma können biologische Therapien wie Omalizumab oder Mepolizumab verschrieben werden. 

2. Beobachtung und Anpassung des Lebensstils

  • Verwendung eines Peak-Flow-Meters zur Überwachung der Lungenfunktion 
  • Vermeidung bekannter Auslöser 
  • Rauchstopp 
  • Regelmäßige Bewegung oder Sport im individuell verträglichen Rahmen 

3. Individueller Asthma Behandlungsplan

Patientinnen und Patienten wird empfohlen, gemeinsam mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem Arzt einen individuellen Asthma-Aktionsplan zu erstellen. Dieser enthält Anleitungen zur täglichen Behandlung sowie Hinweise darauf, wie sich eine Verschlechterung der Symptome erkennen und entsprechend darauf reagieren lässt [7].

4. Behandlung von EGPA

Wenn Asthma teil von EGPA ist,richtet sich die Behandlung auf die zugrunde liegende Autoimmunerkrankung und nicht nur auf die Asthmasymptome. Der Grund dafür ist, dass EGPA Entzündungen in Blutgefäßen im gesamten Körper verursacht, nicht nur in der Lunge. Die Behandlung der gesamten Erkrankung mit systemisch wirkenden Medikamenten wie Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva ist entscheidend, um Schäden an anderen Organen wie Nerven, Haut, Herz oder Nieren zu verhindern. In der Folge bessern sich auch die Asthmasymptome häufig, sobald die systemische Entzündung unter Kontrolle ist.

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References:

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC). „Asthma.“ https://www.cdc.gov/asthma/most_recent_national_asthma_data.htm
  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC). „Asthma Prevalence US 2023.“ https://www.cdc.gov/asthma/asthma-prevalence-us-2023-508.pdf
  3. Eurostat. “ Finland: EU country with highest share of asthmatics” 2021 https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/-/edn-20210924-1#:~:text=In%202019%2C%20asthma%20affected%20almost,and%20France%20(both%208%25).
  4. Cooper PJ, Figueiredo CA, Rodriguez A, et al. Understanding and controlling asthma in Latin America: a review of recent research informed by the SCAALA programme. Clin Transl Allergy. 2023;e12232. https://doi.org/10.1002/clt2.12232
  5. Groh M, Pagnoux C, Baldini C, et al. Eosinophilic granulomatosis with polyangiitis (Churg–Strauss): evolution of disease classification, current diagnostic and treatment approaches. Eur J Intern Med. 2015 Sep;26(7):545-53: https://doi.org/10.1016/j.ejim.2015.04.022
  6. NIH Genetic and Rare Diseases Information Center (GARD). „Eosinophilic Granulomatosis with Polyangiitis.“ https://rarediseases.info.nih.gov/diseases/8865/eosinophilic-granulomatosis-with-polyangiitis
  7. Mayo Clinic “Asthma, Diagnosis and Treatment” https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/asthma/diagnosis-treatment/drc-20369660
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